Montag, 25. Januar 2010

The Tester

Sony bereitet eine neue Realityshow vor. Vielleicht auch Castingshow. Wer weiß, Details sind noch nicht raus. Elf Leute versuchen, einen Job als Spieletester für "Sony Platform" zu bekommen. Und 5000$ Preisgeld.

Nu muss ich dazu sagen, ich arbeite als Spieleentwickler. Das wichtige Detail hierbei ist Entwickler. Ich bin kein Tester, aber ich habe täglich mit Testern Umgang und weiß, wie deren Job aussieht. Und ich weiß, dass mich ausser den 5000$ Preisgeld nichts an der Show reizen würde. Und soweit ich das mitbekommen habe, haben einige der Leute, die bei dieser Show mitmachen, recht einträgliche Jobs, die sie für den Testerjob aufgeben würden. Die sind komplett bescheuert.

Die QA, Quality Assurance, die Testertruppe, muss (bei uns zumindest) eine Stunde vor allen anderen da sein, und die übernacht gebaute Version des aktuell zu entwickelnden Spiels auf Fehler zu testen und diese einzutragen, bevor die Programmierer und Graphiker kommen, damit diese sich dran machen können diese Bugs zu fixen. Wenn wichtige Deadlines drohen, muss die QA so lange bleiben, bis die Version bugfrei läuft. Wir haben eine Art Überstundenausgleich bei uns, aber das ist die erste Firma, in der ich das erlebe. Der Standard in Deutschland (und soweit ich weiß, auch im Ausland) ist das nicht.

Der Alltag besteht daraus, ein und dieselbe Stelle immer wieder zu spielen, bis sie eine eindeutige Anleitung haben, wie man den Bug reproduzieren kann. Dann gibs (wenn überhaupt) einen Klaps auf die Schulter und der nächste Bug ist dran. Die Bezahlung ist auf Mindestlohnniveau. Natürlich hat die Version, die die Tester spielen, kaum was mit einen fertigen Spiel zu tun.

Irgendwo da draußen scheint ein mächtig großer Irrglaube zu existieren, was Jobs in der Spielebranche angeht. Das merk ich immer wieder. Man kann zwar aus der QA aufsteigen. Ich hab schon Tester zu Leveldesignern befördert werden sehen. Allerdings ist das eher die Ausnahme als die Regel. Es ist einfacher, eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren und direkt als Programmierer, Graphiker oder Autor einzusteigen als sich aus der QA-Abteilung "hochzuarbeiten".

Die (für die Öffentlichkeit) wirklich interessanten Jobs wie Gamedesigner, in denen man Einfluß auf das Gameplay an sich hat, sind im Normalfalle sowieso durch Veteranen mit 10+ Jahren Berufserfahrung besetzt.

TL;DR: Sony's "The Tester" is fürn Arsch. Wenn ihr einen Job in der Spielebranche wollt, solltet ihr zuerst wissen, was ihr machen wollt. Und glaubt mir, Spieletester wollt ihr nicht machen. Habt ihr euch entschieden, dann macht ein Projekt fertig. Ich betone nochmal, fertig. Es kann sowas billiges wie ein selbstprogrammiertes Flashgame sein. Eine Kampagne für das RTS eurer Wahl oder ein Level für den Egoshooter vom letzten Jahr. Ein Abenteuer für eure DnD-Gruppe. Wichtig ist, dass es (für euch) fertig ist und ihr es vorzeigen könnt. Dann bewerbt euch damit und ich drück euch die Daumen.

Montag, 11. Januar 2010

Aion gecancelt

Nach 3 Monaten ohne einmal einzuloggen ist es vorbei. Ich habe vorgestern unsere Aion-Accounts gekündigt.

Es gibt mehrere gute Gründe, Aion nicht zu spielen. Neben den ganzen Gründen Aion zu spielen, natürlich. Der für mich herausragendste war die Kinah-Abhängigkeit. Für die Uneingeweihten, Kinah istdie Ingamewährung. Das Gold sozusagen. Und in diesem Spiel kostet alles, wirklich alles, Unmassen an Gold.

Die letzten Abende in dem Spiel, an die ich mich erinnere, habe ich nichts anderes gemacht als stumpf Mobs gekloppt, um an Loot zu kommen, um Gold zu verdienen. Und die letzten Mittagspausen, and die ich mich erinnere, hab ich das Gold wieder verloren durch unachtsames Sterben. Zweimal, vielleicht dreimal gestorben heißt Stunden an Gold "erarbeiten" umsonst.

Im Endeffekt hatte ich das Gefühl, Gold zu verlieren, sobald ich einlogge. Was dazu geführt hat, dass ich nicht mehr eingeloggt bin. Was dazu geführt hat, dass ich die Accounts gekündigt hab. C'est la vie.

Montag, 4. Januar 2010

2010

Bin wieder da. Über Weihnachten und Neujahr hab ich mich größtenteils in Berlin rumgetrieben. Da allerdings hatte ich keinen wirklich funktionierenden Internetanschluß, also vergebt mir die fehlenden Einträge :)

Ich hab kurz überlegt, ob ich einen von diesen 2009-Rückblicken oder 2010-Ausblicken machen sollte, aber da hab ich jetzt wirklich keine Lust zu. Und letztendlich isses eh einfacher, Ende 2010 zu sagen: "Ich habs ja vorher gewußt.", ohne es beweisen zu müssen. Heh.

Also mach ich jetzt Schluß hier und wünsch euch allen da draußen ein gesundes und glückliches Jahr 2010.